In der Welt tätig, aber im Landkreis Straubing-Bogen zu Hause

13. Juni 2018 : Landrat und Wirtschaftsreferent zeigten sich beim Besuch der Krinner Gruppe in Straßkirchen beeindruckt
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Beeindruckend – diese Worte wiederholten Landrat Josef Laumer, Wirtschaftsreferent Martin Köck und der zuständige Sachgebietsleiter am Landratsamt, Klaus Achatz, nach dem Besuch bei der Krinner Gruppe in Straßkirchen immer wieder.

In der Tat lassen sich nur schwer immer neue Superlative für das finden, was Senior-Chef Klaus Krinner aufgebaut hat. Noch immer sprudelt der fast 80-Jährige geradezu vor Ideen. Was einst als Krinner Erdbeerland begann, ist heute ein weltweit agierendes Unternehmen mit verschiedensten Standbeinen. „Mit einfachen Mitteln wurde aus einem landwirtschaftlichen Betrieb ein innovatives Unternehmen mit Weltrang“, lobte Landrat Josef Laumer.

Schon die Entstehungsgeschichte dieses Erfolgsunternehmens ist kurios. „Ich habe schon immer schnell reagiert und eigene Ideen gehabt“, erläuterte Klaus Krinner beim Besuch des Landrats. „Als es am Anfang nicht die notwendigen Maschinen für die Erdbeerfelder gab, habe ich einfach eigene entwickelt und gebaut.“ Bis heute werden im Unternehmen viele der notwendigen Fahrzeuge und Maschinen für das Einsetzen der Schraubfundamente selbst entwickelt und gebaut. Als Krinner mal wieder Probleme beim Aufstellen des Christbaums hatte, war in den 80-er Jahren die Idee für den Christbaumständer made by Krinner geboren. „Ich habe neun Monate gebraucht, um die Idee zu haben“, erzählt Krinner. Und Landrat Josef Laumer ist mit der Meinung, dass seither so mancher Ehekrach an Weihnachten vermieden wurde, sicher nicht alleine. Es folgten die Schraubfundamente und schließlich der Bau von Solaranlagen. Vor wenigen Jahren betitelte der SPIEGEL den Chef des Straßkirchener Familienunternehmens sogar als „Sonnenkönig“, weil er gerade die größte Solaranlage Deutschlands gebaut hatte. Doch dabei blieb es nicht: In Frankreich hat man an eine der größten Solaranlagen Europas installiert und in Abu Dhabi ist das Unternehmen am Bau der größten Solaranlage der Welt mit 1.177 MW beteiligt. Wie in der heutigen Zeit Digitalisierung und weltweite Vernetzung funktionieren, führte dann Michael Krinner, ein Neffe des Firmengründers und Geschäftsführer der Krinner Schraubfundamente GmbH, den Gästen auch gleich vor. Mit einem Klick erschien auf dem Bildschirm in Straßkirchen die Baustelle in Abu Dhabi mit Echtzeit-Informationen über eingesetzte Arbeitskräfte, Baufortschritt, Bewegung der LKW´s und vielem mehr. „Um im Bau von Solarprojekten dem wachsenden Preisdruck und dem internationalen Wettbewerb aus Fernost standhalten zu können, sind ständige Innovationen und Veränderungen notwendig“, erläuterte Michael Krinner.

Nicht nur an diesem Beispiel wird deutlich, wie widersinnig aus wirtschaftlicher Sicht Abschottungspläne, Ländergrenzen oder auch Grenzen im Kopf sind. Die Krinner Schraubfundamente GmbH erfährt dies am eigenen Leib. Im US-Bundesstaat Texas hat man den Auftrag erhalten, sämtliche Straßenschilder zu erneuern. Seit Donald Trump behält man diesen aber nur, wenn es auch einen Unternehmenssitz in Texas gibt. Michael Krinner hat an der Elite-Uni Berkeley in Kalifornien studiert. Auch die beiden Söhne von Klaus Krinner, Christoph und Philipp, die in der Zukunft die Unternehmen mitführen werden, haben ihre Hochschulausbildung in Deutschland und den USA genossen. So gilt für die Unternehmen von Krinner in allen Bereichen das, was Landrat Josef Laumer mit den Worten „in der Welt tätig, aber so unglaublich heimatverbunden“ beschreibt. Etwas, für das auch der Landkreis Straubing-Bogen beispielhaft steht: Weltoffen, in die Zukunft gerichtet, ohne Angst vor Neuem, aber auch traditionsbewusst und fest in der Region verwurzelt. Ein Erfolgsrezept – für den Landkreis wie auch für die Krinner Firmen.

Für diese macht Firmengründer Klaus Krinner deutlich, dass es nicht nur um Ökonomie geht. „Es muss beides passen, Ökonomie und Ökologie“, machte er bei einer Rundfahrt über das Gelände und die Ländereien klar. Beeindruckend waren auch hier wieder die passenden Worte von Landrat Josef Laumer, als Krinner ausführlich erläuterte, welche Maßnahmen zum Schutz der Natur, der Artenvielfalt, der Flora und der Fauna auf seinen Ländereien unternommen werden und wie alles bis ins kleinste Detail durchdacht ist. „Man hat wirklich den Eindruck, dass Klaus Krinner jeden Hasen, jeden Bieber und jeden Greifvogel mit Namen kennt“, schmunzelte Josef Laumer angesichts des Engagements von Klaus Krinner in diesem Bereich.

Beeindruckend – das Wort benutzte dann auch der Sachgebietsleiter Wirtschaft und Regionalentwicklung, Klaus Achatz. „Es ist beeindruckend und faszinierend, was man mit einer guten Idee erreichen kann.“ Gute Ideen hatte Klaus Krinner in seinem Leben viele – und gute Entscheidungen hat er ebenso getroffen. „Ich habe allerhöchste Achtung vor dem Lebenswerk von Klaus Krinner“, meinte der Landrat nicht nur angesichts der ökologischen Sichtweise des Senior-Chefs. „Er sprudelt auch immer noch vor Ideen.“ So ist der in Deutschland stockende Netzausbau derzeit eines der Steckenpferde von Klaus Krinner. „Wir können die Erderwärmung durch den Netzausbau verhindern. Ich traue mir 800 Kilometer im Jahr zu, es müssten nur die Kabel dafür vorhanden sein“, sagt er selbst. Seine Pläne und Ideen will er auch dem Wirtschaftsminister vorstellen. „An den Seiten der Autobahnen wäre der ideale Grund dafür, da müsste man auch nicht groß in die Landschaft eingreifen.“ Auch finanziell hat er bereits alles durchgerechnet.

Innovationen und Visionen gehen Klaus Krinner und der Krinner Firmen also auch weiterhin nicht aus. Ein Erfindergeist, „der seinen Ursprung und seine feste Verwurzelung bis heute im Landkreis Straubing-Bogen hat“, wie Landrat Josef Laumer stolz feststellen durfte. Dass das Unternehmen mittlerweile auch in den USA, im Nahen Osten und in Asien Fuß gefasst hat, ist ganz einfach das, was der Wirtschaftsreferent beim Abschied noch einmal mit einem Wort zusammenfasste: „Beeindruckend.“

Foto: Christoph Krinner, Wirtschaftsreferent Martin Köck, Landrat Josef Laumer, Klaus Krinner und Klaus Achatz, Sachgebietsleiter Wirtschaft/Touristik/Regionalentwicklung am Landratsamt Straubing-Bogen (von links).