„Wir wollen alle das Gleiche“
Im Rahmen seiner regelmäßigen Betriebsbesichtigungen besuchte Landrat Josef Laumer vergangene Woche im Beisein des örtlichen Bürgermeisters Georg Edbauer das Venus Tonwerk in Schwarzach.
Und der Besuch war kein Zufall: „Gerade im Hinblick auf die Baubranche wollte ich mich vor Ort informieren. Nach der Delle herrscht dort ja jetzt wieder Optimismus. Und ich will wissen, ob das die einzelnen Unternehmen tatsächlich so sehen und diese Meldungen so stimmen“, betonte Laumer beim Treffen. Und in der Tat mussten Katharina, Max und Hubert Venus diese kursierenden Meldungen relativieren. So wurden in Bayern vor 20 Jahren knapp 30.000 Ein- und Zweifamilienhäuser im Jahr gebaut. Dieser Wert ist bis 2022 und 2023 auf nur noch gut ein Drittel und rund 10.000/Jahr gefallen. „Es gab also einen massiven Einbruch und der Aufschwung in der Baubranche jetzt ist ein Aufschwung auf einem ganz anderen und viel niedrigeren Niveau als man es gekannt hat“, verdeutlichte Max Venus. Und Katharina Venus ergänzte: „Wenn man von der Baubranche spricht, dann geht es um den Bau als Gesamtes: Also Tiefbau, Straßenbau, Brücken. Auch die Frage, wo genau wie gebaut wird, muss betrachtet werden.“
Dass es also nur einen leichten Optimismus beim Ziegelwerk vor Ort geben kann, liegt auch an den allgemeinen Problemen: Die allgemeine wirtschaftliche Lage, die stark gestiegenen Kosten für Baustoffe, die hohen Energiekosten, die Entsorgungskosten für den Aushub. Unter all diesen Rahmenbedingungen leidet auch das über 200 Jahre alte Werk in Schwarzach. An der Qualität und Innovation liegt es jedenfalls nicht: In sieben Schritten entstehen sechs unterschiedliche Ziegelprodukte (Außenwandziegel, U- und WGU-Schale, Deckenrandziegel, Innenwandziegel, SMZ-Schalungsziegel und Multischachtziegel). Außerdem werden auch Kaminsysteme hergestellt. Der Familienbetrieb mit gut 40 Mitarbeitenden genießt einen hervorragenden Ruf, benötigt aber eben auch die entsprechenden Rahmenbedingungen und hatte auch noch ein Anliegen, das Landrat Laumer gerne aufnahm: „Die Lehmvorranggebiete sind schon auch noch wichtig für uns“, so Katharina Venus.
Nach dem abschließenden Rundgang durch die Produktion machte Landrat Josef Laumer deutlich: „Wir wollen alle das Gleiche: Den Gemeinden und dem Landkreis soll es gut gehen. Und wenn es den Betrieben gut geht, dann geht es auch den Gemeinden und dem Landkreis gut.“