Rebhuhn ist Vogel des Jahres 2026

Carolin Bäuml vom Landschaftspflegeverband Straubing-Bogen e.V. zeigt ein Rebhuhn
Mit 81.855 Stimmen und klarer Mehrheit wird das Rebhuhn zum Vogel des Jahres 2026 gewählt – ein starkes Zeichen für mehr Artenschutz in unserer Kulturlandschaft. Auch im Landkreis Straubing-Bogen setzt man sich aktiv für den bedrohten Feldvogel ein.
Die Wahl wurde wie in den vergangenen Jahren vom bayerischen Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) und dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) organisiert. Vom 2. September bis 9. Oktober 2025 konnte bundesweit abgestimmt werden. Der Hühnervogel mit dem markanten, keckernden Ruf „rik-rik-rik“ hat es geschafft: Das Rebhuhn setzte sich mit 81.855 Stimmen (44,5 Prozent) gegen die Amsel durch, gefolgt von der Waldohreule und der Schleiereule. Schlusslicht war der Zwergtaucher.
Der Sieg des Rebhuhns ist nicht nur symbolisch, sondern auch ein dringender Appell: Schützt die offenen Agrarlandschaften!
Vom Feldvogel zum Sorgenkind
Das Rebhuhn, einst weit verbreitet in den Feldern und Wiesen Mitteleuropas, ist heute stark gefährdet. In vielen Regionen Deutschlands ist es nahezu verschwunden. Monotone Agrarlandschaften, der Verlust von Hecken, Brachen und Blühstreifen sowie der Einsatz von Pestiziden haben dem Bodenbrüter schwer zugesetzt.
LPV Straubing-Bogen aktiv für das Rebhuhn
Besonders erfreulich für den Artenschutz im Landkreis: Der Landschaftspflegeverband Straubing-Bogen e.V. ist einer von zehn Projektpartnern im bundesweiten Vorhaben „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“. Seit 2023 setzt sich das Projekt im Landkreis Straubing-Bogen intensiv dafür ein, für das Rebhuhn und weitere gefährdete Feldvogelarten wieder Lebensräume zu schaffen.
„Wir setzen Maßnahmen direkt im Feld um – gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten, der Jägerschaft und den Kommunen“, erklärt die Projektkoordinatorin Carolin Bäuml vom Landschaftspflegeverband Straubing-Bogen e. V. „Dazu gehören Blühflächen, Brachen, Feldraine und strukturreiche Übergänge – alles, was dem Rebhuhn Deckung, Nahrung und Brutplätze bietet.“
Jedes Frühjahr werden die Rebhuhnrufe kartiert – ein charakteristisches, raues „rik-rik“, mit dem die Männchen ihr Revier markieren. Die Daten helfen, den Erfolg der Maßnahmen zu überprüfen und gezielt weiterzuentwickeln. Dabei ist das Rebhuhn ein Indikator für die biologische Vielfalt in der Feldflur.
Ein Hoffnungsschimmer
Die Wahl zum Vogel des Jahres ist mehr als ein Titel – sie ist ein Hoffnungsschimmer für das Rebhuhn und viele weitere Arten des Offenlandes. Der Erfolg in der öffentlichen Abstimmung zeigt, dass das Bewusstsein für Artenvielfalt wächst. Doch der Weg ist lang.
„Artenschutz funktioniert nur gemeinsam“, betont Carolin Bäuml. „Wir brauchen den Schulterschluss zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Gesellschaft. Das Rebhuhn ist ein guter Botschafter für diesen Dialog.“
Mit seiner Wahl zum Vogel des Jahres 2026 rückt das Rebhuhn nun ins Rampenlicht – als Symbol für bedrohte Artenvielfalt, als Aufruf zur Veränderung und als Zeichen dafür, dass Engagement Wirkung zeigt.
Wer sich für das Rebhuhn und den Schutz der Feldflur engagieren möchte, findet weitere Informationen und Mitmachmöglichkeiten auf der Website des Landschaftspflegeverbands Straubing-Bogen (www.lpv-straubing-bogen.de) oder meldet sich telefonisch bei Carolin Bäuml unter 09421/973-560.