„Applaudieren alleine reicht nicht“

25. Mai 2022 : Ausbildung macht Zukunft 2022 setzt Akzente im Pflegebereich: „Der Pflegeberuf ist ein wunderschöner Beruf“
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Ausbildung macht Zukunft – unter diesem Motto setzt sich der Landkreis Straubing-Bogen aktiv für die berufliche Ausbildung ein. Mit dieser Initiative sollen Betriebe und Firmen und junge Menschen zusammengebracht und miteinander vernetzt werden. Und es sollen die Vorteile des dualen Systems und der beruflichen Ausbildung den Jugendlichen näher gebracht werden.

Die Auftaktveranstaltung für das Jahr 2022 fand in den Räumen des BRK-Seniorenzentrums in Mitterfels statt. Denn gerade die Pflegeberufe sollen in diesem Jahr auch im Mittelpunkt der Aktion „Ausbildung macht Zukunft“ stehen.

„Denn applaudieren alleine für Pflegekräfte reicht nicht. Wir müssen auch Taten folgen lassen“, betonte Landrat Josef Laumer. „Mit dem Arbeits- und Fachkräftemangel liegen einige Aufgabe vor der Lokal- und Kommunalpolitik. Vor allem aber auch die Landes- und Bundespolitik muss hier Rahmenbedingungen und Lösungen finden.“

Sylvia Fischer, die gerade die Weiterbildung zur Pflegefachkraft macht, schilderte ihren beruflichen Alltag. „Der Pflegeberuf ist ein wunderschöner Beruf. Die Arbeit mit den Menschen ist unfassbar erfüllend“, resümierte sie. Und gerade dies, so waren sich alle einig, müsse nach außen transportiert werden. Ebenso wie die Verdienstmöglichkeiten. „Denn man verdient wirklich gutes Geld in der Pflege“, so Heimleiter Helmut Dürr. Das Problem sei nicht der Verdienst, sondern die Anerkennung, Bürokratie und die immer wichtiger werdenden Themen Arbeitszeit und Work-Life-Balance.

Die Bedeutung des Themas Ausbildung zeigte auch, dass neben den Vertretern des BRK wie Kreisgeschäftsführer Markus Eckhardt oder Kreisverbandsvorstand Franz Schedlbauer auch Vertreter der Kreishandwerkerschaft, der Handwerkskammer, der Industrie- und Handelskammer, des Arbeitskreises Schule und Wirtschaft, der Agentur für Arbeit und der Marktgemeinde Mitterfels zur Auftaktveranstaltung 2022 gekommen sind.

Hans Schmidt (Geschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz) und Christoph Schambeck (Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Straubing) verdeutlichten den Arbeits- und Fachkräftemangel anhand einer Zahl: aus dem Mittelschulbereich hat jeder Absolvent zwei bis drei Ausbildungsverträge an der Hand, die Zahl der freien Stellen ist rund doppelt so hoch, wie jene der Bewerber. „Es gibt also einen Riesenbedarf im beruflichen Bereich.“

Dieser Schere entgegenzuwirken ist die Aufgabe von „Ausbildung macht Zukunft“. „Ziel ist einerseits die kurzfristige Verbesserung des Ausbildungsplatzangebotes und andererseits die langfristige Versorgung unserer Betriebe mit qualifiziertem Fachpersonal. In den letzten Jahren hat sich das Pendel vor allem zur Sicherung des zweiten Punktes entwickelt“, sagt Wirtschaftsförderer Martin Köck. Im Rahmen von „Ausbildung macht Zukunft“ wird es im weiteren Jahresverlauf auch wieder den Ausbildungsbus und den Ausbildungspreis geben.

Damit sollen dann vor allem zwei Ziele erreicht werden: Die zahlreichen Vorteile der beruflichen Ausbildung den jungen Leuten näherzubringen. Und im speziellen den Reiz der Pflegeberufe zu verdeutlichen. „Informieren Sie sich bei uns und Sie werden sehen, wie viele Möglichkeiten sich Ihnen bieten“, so Christian Herrmann, Stellvertretender Kreisgeschäftsführer des BRK.