Alle Einsatzkräfte sollen den gleichen Sachstand haben

22. März 2018 : Besprechung zu Handlungsempfehlungen und Einsatztaktiken bei Rettungsdienst- und Polizeieinsätzen bei besonderen bzw. lebensbedrohlichen Einsatzlagen

Vorbereitet sein für den Ernstfall – unter diesem Motto stand eine Besprechung des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, der die Landkreise Straubing-Bogen, Deggendorf und Regen sowie die Stadt Straubing angehören.

Im Landratsamt Straubing-Bogen trafen sich Vertreter der Polizei, des Rettungsdienstes, der ILS, der Feuerwehren und der Behörde, um gemeinsam über Handlungsempfehlungen für Rettungsdiensteinsätze bei besonderen Einsatzlagen bzw. Polizeieinsätze bei lebensbedrohlichen Einsatzlagen zu sprechen. Was man sich darunter vorstellen muss, macht Polizeioberrat Thomas Pfeffer vom Polizeipräsidium Niederbayern deutlich: „Das sind Terror- oder Amoklagen.“ Gerade nach dem Amoklauf am OEZ in München im Sommer 2016 hat sich einiges in der Aufarbeitung getan und wurden die Konzepte weiter entwickelt. „Die Betrachtung von Rettungsdiensteinsätzen in diesem Zusammenhang hat die Notwendigkeit aufgezeigt für den Rettungsdienst Bayern Handlungsempfehlungen mit solchen Situationen aufzustellen und auch in Zukunft weiter zu entwickeln“, so Oberregierungsrätin Stephanie Aumer.

Vom Polizeipräsidium Niederbayern wurde daher ein entsprechendes Einsatzkonzept erarbeitet. „Alle Einsatzkräfte müssen aber den gleichen Sachstand haben“, spricht Dr. Christian Ernst, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes, das Ziel der Veranstaltung an. So ging es beim Vortrag von Dr. Ernst um vier wesentliche Punkte: Die rechtzeitige Lageinformation und Lagebewertung, eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung der Rettungskräfte mit der Polizei, eine spezielle und angepasste Einsatztaktik sowie die besondere Vorgehensweise, Ausstattung und Qualifizierung der eingesetzten Rettungskräfte.

Eine akute Bedrohung bestehe zwar nicht, trotzdem wolle man auch in der ländlichen Region vorbereitet sein. „Die Bevölkerung muss sich keine Sorgen machen, aber sie soll sehen, dass wir uns auch mit diesen Themen beschäftigen und es Konzepte gibt“, sagt Thomas Pfeffer.

Der Rahmen wurde auch genutzt, um zwei weitere Themen jenseits möglicher Terror- oder Amoklagen anzusprechen. Dr. Christoph Kerscher, Leitender Hubschrauberarzt des Christoph 15, stellte das Einsatzkonzept für die Einsatzwinde vor. Seit 27. Januar läuft der zunächst einmal auf ein Jahr festgesetzte Probetrieb mit dieser. Und Stationspilot Georg Fuhrmann vom Christoph Regensburg gab Hinweise zum Nachteinsatz des Christoph und was dabei für alle Einsatzkräfte zu beachten ist. Die Station Regensburg ist eine von drei Stationen in Bayern mit einem Rund-um-die-Uhr-Betrieb.

„Das Ziel des ZRF Straubing gemeinsam mit dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst und dem Polizeipräsidium Niederbayern die Handlungsempfehlungen und Einsatztaktiken auf regionaler Ebene allen potenziell Beteiligten vorzustellen und zu besprechen wurde erreicht“, resümierte Stephanie Aumer am Ende der Veranstaltung.