Erfolgsprojekt Streuobstwiese am praktischen Beispiel vorgestellt

16. Januar 2020 : „Der Landschaftspflegeverband leistet einen wichtigen Beitrag für den Artenschutz“
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Apfelsaft oder Zwetschgenkuchen aus Obst frisch vom eigenen Baum – wer genießt das nicht gerne? Und welch herrlichen Anblick in der Landschaft bieten die blühenden oder in kräftigen Farben leuchtenden Kirschbäume! Streuobstwiesen sind aber nicht nur für den Menschen ein Genuss, sie sind vielmehr auch ein wichtiger Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere und leisten damit einen Beitrag zum Natur- und Artenschutz.

Um diesen Lebensraum zu schützen, gibt es deshalb das Streuobstprojekt des Landschaftspflegeverbandes Straubing-Bogen, das durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz finanziell unterstützt wird. Gerade im nördlichen Landkreisteil läuft das Projekt seit Jahren sehr erfolgreich, nun soll es auch im südlichen Landkreisteil unter der Federführung von Julia Schnurrer vom LPV ausgebaut werden. „Wir konnten im ersten Projektjahr fünf Teilnehmer  für die Pflanzung bzw. den Erhaltungsschnitt von Streuobstbäumen gewinnen. Dabei haben wir 47 Bäume gepflanzt und 20 geschnitten“, erklärt die Projektleiterin. Eine solche Fläche befindet sich in Geiselhöring am Ortsausgang am Rande der Landshuter Straße. Bei einem Ortstermin wurde das dortige Projekt vorgestellt. „Man merkt das heute schon, wie die Leute langsam fahren und schauen. Das ist perfekt, so erhält das gesamte Projekt viel Aufmerksamkeit“, freut sich Bürgermeister Herbert Lichtinger. Auch begrüßt er, dass durch die Mitgliedschaft der Stadt Geiselhöring beim LPV der Zugang zu solchen Projekten und Fördermöglichkeit eröffnet wurde. „Der LPV ist eine Erfolgsgeschichte und sehr vielseitig aufgestellt und leistet einen wichtigen Beitrag für den Artenschutz“, betonte der 1. Vorsitzende des LPV, Landrat Josef Laumer, im Beisein von Johanna Götter von der Höhere Naturschutzbehörde der Regierung von Niederbayern, die deutlich machte, dass durch verschiedene Förderprogramm die lokale Biodiversität gefördert werden soll. „Gerade extensiv genutzte Streuobstwiesen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen unserer Region", so Götter.

Auf der Streuobstwiese der Familie Janker wurde nicht nur der Altbestand geschnitten, sondern es wurden auch neue Bäume gepflanzt. „Wir wurden von Frau Schnurrer vom Landschaftspflegeverband bestens beraten. Es war alles sehr unkompliziert“, so Alois Janker. „Es haben mittlerweile auch schon einige Interessenten angerufen, um sich bei uns zu informieren. Viele haben gar nicht gewusst, dass es das Projekt gibt“, ergänzt seine Frau. Kosten entstehen dabei für die Wiesenbesitzer nicht. Pflege und Schnitte laufen über den LPV, die Früchte erhält der Inhaber. „Neue Bäume können selbst gepflanzt werden oder wir schicken jemand“, erläutert Geschäftsführerin Julia Hagner und erklärt auch das Prozedere, bis es soweit ist. „Einfach bei uns anrufen und am besten man hat die Flurstücknummer zur Hand. Die Flächen müssen am Ortsrand oder außerorts liegen, dürfen nicht umzäunt sein und es darf keine Gartennutzung geben, denn Baum und Wiese gehören zusammen.“

Wichtig für den Erfolg des Projekts im Landkreis ist auch die ergänzende Beratung und Zusammenarbeit mit dem Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege. „Durch die Auswahl passender Obstsorten sorgt man für gesunde Bäume, an denen man lange Freude hat“, erläutert Kreisfachberater Johann Niedernhuber, der gemeinsam mit dem geprüften Gartenpfleger und Baumwart Alfons Zollner auch auf den Schnittkurs am 18. April im Labertaler Obstlehrgarten in Geiselhöring verweist. „Ein alter Baum ist ein Juwel: Er bietet Totholz für Insekten, spendet Schatten und trägt Obst“, sagt Zollner.

Um dieses Juwel in der Region zu erhalten, hofft der Landschaftspflegeverband auf zahlreiche Projektteilnehmer aus dem gesamten Landkreisgebiet. Interessenten können sich jederzeit beim Landschaftspflegeverband unter 09421/973-284 melden und über Möglichkeiten der Förderung von Obstbaumpflanzungen oder Erhaltungsschnitten alter Bestände informieren.

Foto: Johanna Götter (Regierung von Niederbayern), Geiselhörings Bürgermeister Herbert Lichtinger, Familie Janker, Landrat Josef Laumer, Kreisfachberater Johann Niedernhuber, Julia Hagner (Geschäftsführerin LPV), Gartenpfleger und Baumwart Alfons Zollner und Julia Schnurrer (Projektleiterin LPV) beim Ortstermin auf der Streuobstwiese in Geiselhöring (von links).